Sonderfahrt: „Hör das Signal, Berlin!“ - Captrain beteiligte sich an Demonstration für faire Wettbewerbsbedingungen
Berlin, 28.09.2020 – Diesen Montag fand in Berlin die vermutlich erste Demonstration auf der Schiene statt, an der sich mehrere Schienenlogistikunternehmen beteiligten. Unter dem Motto „Hör das Signal, Berlin!“ fuhr ein Zug, bestehend aus 20 Lokomotiven, quer durch die Hauptstadt. Die Teilnehmer machten damit auf die Vielfalt der Branche aufmerksam und forderten faire Wettbewerbsbedingungen für mehr Güterverkehr auf der Schiene. Die Captrain Deutschland-Gruppe beteiligte sich mit einer Lok an der Aktion.
Auslöser der Demonstration war die geplante ungleiche Verteilung von staatlichen Hilfen in der Corona-Krise. Nahezu alle Güterbahnen mussten deutliche Umsatz- und Ergebniseinbrüche verzeichnen. Geplante staatliche Hilfen werden allerdings nur einseitig gewährt. Dabei sind die privaten Güterbahnen seit der Liberalisierung des Schienengüterverkehrs stark gewachsen und für mittlerweile mehr als die Hälfte des Schienengüterverkehrs verantwortlich. Captrain zählt dabei zu den größten konkurrierenden Schienenlogistikunternehmen. „Um mehr Güter auf die Schiene zu bringen, müssen faire Wettbewerbsbedingungen innerhalb unserer Branche, aber auch zwischen Schiene und Straße gelten“, so Henrik Würdemann, Geschäftsführer der Captrain Deutschland GmbH.
Dazu kommt, dass der Güterverkehr in den kommenden Jahren laut Wirtschaftsprognosen weiter wachsen wird. Um das gesteigerte Verkehrsaufkommen möglichst umweltverträglich zu bewältigen, bietet der Transport auf der Schiene große Chancen. Der CO2-Ausstoß von Güterzügen ist nur ein Fünftel so hoch wie der von Lkws*. In den vergangenen Jahren wurde das Transportwachstum allerdings überwiegend vom Lkw-Verkehr abgeschöpft. Der Schienengüterverkehr stagnierte. Ein Grund dafür waren ungleiche Wettbewerbsbedingungen zwischen Straße und Schiene. Beispielsweise wurde in den Ausbau der Schieneninfrastruktur verhältnismäßig wenig investiert.
Der Sonderzug machte auf diese Missstände aufmerksam. Er fuhr von Westen Berlins kommend über die Stadtbahn bis nach Grünau. Von dort ging es über den südlichen und westlichen Teil Berlins bis zur Endhaltestelle Westhafen (BEHALA-Gelände). Dort finden heute verschiedene Gesprächsrunden mit Vertretern aus Politik, Verbänden und der eigenen Branche statt. Organisiert wurde die Aktion von dem Verband „Netzwerk Europäische Eisenbahn e. V. (NEE)“.
Weitere Informationen zur Aktion finden Sie unter: www.die-gueterbahnen.com
sowie in den Sozialen Medien unter: #hördasSignal #Sonderfahrt #diegueterbahnen
*Allianz pro Schiene; 07/2019 auf Basis von Umweltbundesamt